Corona Pandemie - Mit MUT gegen die Ansteckung

Ein kleines Virus hat dramatische Auswirkungen. Auf unseren Alltag, auf unsere Gesellschaft, auf unsere Welt-, aber auch lokale Wirtschaft. Entsprechend trifft das Coronavirus auch die Automobilbranche und Flottenverantwortliche schalten in den Krisenmodus.

Die Entwicklung ist dynamisch. Was ich in dieser Minute schreibe, kann morgen bereits überholt sein. Die Automobilhersteller melden, die Produktion wegen Corona auszusetzen. Das hat mit Fürsorge für die Mitarbeiter zu tun, aber auch mit Versorgungsstörungen bei Zulieferern und mit dem plötzlichen Rückgang der Automobilmärkte. Nachdem die Automobilhersteller seit Beginn des Jahres bereits massive Umsatzeinbußen in China zu verkraften hatten, droht nun auch beim wichtigen Markt Westeuropa ein Rückgang laut Experten von mehr als zehn Prozent. Die Corona-Pandemie trifft die deutsche Automobilbranche in einer ohnehin sehr schwierigen Situation. Der letztendliche Schaden ist abhängig davon, wann die Pandemie eingedämmt werden kann und wie lange die staatlichen Eingriffe notwendig sind.

Was bedeutet das für Fuhrparkmanager*innen und Mobilitätsverantwortliche in den Unternehmen und worauf ist zu achten?

M wie Mensch

Pixabay: https://pixabay.com/de/illustrations/monalisa-mona-lisa-corona-virus-4893660/

Zunächst einmal steht die Gesundheit der Menschen im Vordergrund. Um die Ansteckungsgefahr einzudämmen und die Verbreitung zu verlangsamen sollten die bekannten Hygienemaßnahmen eingehalten werden, Händeschütteln sowie persönliche interne und externe Meetings soweit wie möglich vermieden werden. Die Menschen sollten auch bewusst darauf achten, sich nicht so oft ins Gesicht zu fassen oder vorher die Hände zu waschen. Auch den Fahrer*innen sollten entsprechende Regeln im Unternehmen kommuniziert werden.

Die meisten Veranstaltungen werden derzeit sowieso abgesagt, Dienstreisen für Mitarbeiter*innen sind nur eingeschränkt oder nur wenn absolut notwendig zu gestatten. Vorsicht: Reiserücktrittsversicherungen sind nur im Krankheitsfall gültig oder bei offiziellen Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Dort wo es möglich ist, sollten Verwaltungs- und Managementaufgaben im Home-Office erledigt werden. In diesem Falle muss man aber auch für erhöhte IT-Sicherheit sorgen, da Geräte außerhalb der Netzwerkinfrastruktur des Unternehmens anfälliger sind für Hackerangriffe. Zur persönlichen Weiterbildung und Qualifizierung empfehlen wir die Online-Kurse und Webmeetings des Fuhrparkverbandes mit Impulsen durch Experten und vielen Praxistipps.

Auch der nächste Lehrgang zum zertifizierten Mobilitätsmanager*in (BBM) beginnt am 7.4. mit einer zunächst vierwöchigen E-Learning-Phase.

U wie Unternehmen und Organisation

Pixabay: https://pixabay.com/de/photos/auto-verkehr-mann-eile-lenkrad-1149997/

Bei Poolfahrzeugen und beim CarSharing sind Lenkrad, Cockpit und Dinge, die mit den Händen berührt werden, regelmäßig und nach jedem Wechsel zu desinfizieren. Auch wenn noch umstritten ist, dass das Virus über „tote“ Gegenstände überhaupt übertragen werden kann. Es ist aber auch nicht sicher, wie lange das Virus überlebt. Handschuhe können helfen. Notwendige Aktivitäten sollten also möglichst kontaktlos – also Online – durchgeführt werden, falls möglich. Beispielsweise die Unterweisungen auf Basis der Vorschrift Nummer 70 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Der Fuhrparkverband hält hier ein günstiges Onlinekurs "UVV Unterweisung für Fahrzeugnutzer/innen" bereit, der kurz und kompakt gehalten ist.

Sollte der Verdacht bestehen, dass sich Mitarbeiter*innen infiziert haben, werden Testungen seit dem 28. Februar 2020 in weitem Umfang von Krankenkassen übernommen. Eine besteht eine Meldepflicht beim zuständigen Gesundheitsamt.

T wie Technik

Pixabay: https://pixabay.com/de/photos/motorrad-motor-schrauben-2651286/

Durch den Ausfall oder die Verschiebung von Messen und Ausstellungen, können derzeit wichtige Informationen zu neuen technischen Entwicklungen nur schlecht abgerufen und kommuniziert werden. Wir hoffen, dass diese Zusammenkünfte bald wieder möglich sind. Wenn die Auswahl und Bestellung bereits erfolgt sind, ist zu beachten, dass der normale Autohandel in Deutschland seit dem 18.3. erstmal schließen musste, Autowerkstätten bleiben geöffnet. Das kann Auswirkungen bei bestellten Fahrzeugen haben, sofern der regionale Autohandel hier eingebunden ist. So oder so kann es in der momentanen Situation dazu kommen, dass es Lieferengpässe bei dringend benötigten Fahrzeugen gibt. Die Produktion wurde ja wie beschrieben weltweit gedrosselt. Viele Komponenten kommen beispielsweise aus China, vor allem bei Elektrofahrzeugen. Besonders betroffen sind hier die fein aufeinander abgestimmten Lieferketten. Werden die unterbrochen, kann das Fahrzeug nicht fertigmontiert werden. Nach Bedarf sollte geprüft werden, die Fahrzeuge länger im Fuhrpark zu belassen oder für den Übergang Mietfahrzeuge zu nutzen oder auf CarSharing zu setzen. Für diese beiden Fahrzeugarten gelten entsprechende Empfehlungen zur Fahrzeugdesinfektion wie vorgenannt.

Je nach Branche, Liquiditätsausstattung und Stärke der Unternehmen, können die präventiven Maßnahmen des Staates existenzgefährdende Auswirkungen haben. Wir hoffen, dass die Versprechungen zu Liquiditätshilfen, Bürgschaften und Krediten „ohne Limit“ vielen Unternehmen helfen, hier unbeschadet durchzukommen und Kündigungen von Arbeitsplätzen vermieden werden können.

Wer sich über die aktuelle Lage informieren will, dem empfehlen wir die Teilnahme an unserem Verbandsmeeting am 28. April, welches nicht wie ursprünglich geplant in Nürnberg, sondern als Webkonferenz durchgeführt wird.

Zu weiteren Informationen und den Online-Angeboten: www.fuhrparkverband.de


März2020

Axel Schäfer

Geschäftsführer Bundesverband Fuhrparkmanagement e. V. &
Sprecher der FMFE Fleet and Mobility Management Federation Europe